Die Nordvorpommersche Waldlandschaft
Im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns, zwischen der Hansestadt Stralsund und dem Recknitztal, liegt die Nordvorpommersche Waldlandschaft.
Mit einer Bevölkerungsdichte von ca. 50 Einwohnern je Quadratkilometer ist der Raum sehr dünn besiedelt und die Wirtschaftsstruktur stark von der Land- und Forstwirtschaft geprägt. Zwar wird die Region als strukturschwach ausgewiesen, dem gegenüber stehen aber positive Standortfaktoren wie eine weitgehend funktionsfähige Naturlandschaft, ländliches Kulturerbe, Flächenverfügbarkeit sowie Ruhe und Weitblick.
Die Landschaft ist ein besonders waldreicher, naturnaher Ausschnitt Vorpommerns und hinsichtlich Repräsentanz, Großflächigkeit und Naturnähe von herausragender naturschutzfachlicher Bedeutung. Sowohl das rund 16 km² umfassende EU-Vogelschutzgebiet als auch das Gebiet des Naturschutzgroßprojektes (Projektgebiet) mit 507 km² Fläche tragen den Namen „Nordvorpommersche Waldlandschaft“. Das Gebiet wird der Landschaftszone des „Vorpommerschen Flachlandes“ zugeordnet. Diese ist eine 15–20 km breite, ebene Grundmoränenlandschaft, die im Süden durch das vermoorte, teilweise mehrere hundert Meter breite Grenztal (die historische Grenzlinie zwischen Mecklenburg und Pommern) mit dem Unterlauf der Recknitz, dem Mittel- und Unterlauf der Trebel, dem Unterlauf der Tollense und dem Großen Landgraben durchzogen wird. Geteilt wird die Landschaftszone außerdem durch das Tal der Peene. Das Projektgebiet gehört zur Großlandschaft der „Vorpommerschen Lehmplatten“ und darin wiederum zur Landschaftseinheit der „Lehmplatten nördlich der Peene“.
In den Wäldern stockt noch ein relativ hoher Anteil naturnaher, gut strukturierter Laub- und Mischwälder mit einer reichen Artenausstattung und einer großen Vielfalt an Standortbedingungen. So finden sich hier viele Wasser führende oder versumpfte Senken und im zentralen Bereich mit dem Endinger Bruch ein ausgedehntes Bruch- und Sumpfwaldgebiet von mehreren Hundert Hektar Größe. Der oberflächennahe Wasserhaushalt ist zwar in den landwirtschaftlich genutzten Bereichen und in den Wäldern mit Komplexmeliorationsgräben verändert, die kleinen Waldtümpel und die zeitweise vernässten Feuchtwälder werden jedoch nach wie vor von einem weitgehend naturnahen Wasserregime geprägt.
Die Nordvorpommersche Waldlandschaft ist aufgrund ihrer naturräumlichen Ausstattung nicht nur aus dem Blickwinkel des Naturschutzes etwas Besonderes, sondern erweist sich auch als geeignete Region zum Leben und Erleben. Einige Hinweise zu Besonderheiten oder Erlebnismöglichkeiten sollen daher an dieser Stelle gegeben werden.
Auf der Karte rechts finden Sie interessante Ausflugsziele.
Durch anklicken der grünen Punkte (Point of Interest) erhalten Sie erste Informationen. Weiter unten sind zudem die einzelnen Ausflugsziele näher beschrieben.
Der Schreiadler ist in der Natur aufgrund seiner Lebensweise nur mit viel Glück zu beobachten. Im Vogelpark Marlow haben Sie die Gelegenheit ihn sowie viele weitere Vögel aus aller Welt in einer begehbaren Voliere aus der Nähe zu beobachten.
Auf dem Gelände des Forstamtes befindet sich der Schreiadlerparcours. Dieser zeigt die Reise des Schreiadlers vom Beginn seines Lebens bis zur ersten Reise ins Winterquartier. Dieser ist, genau wie der Naturlehrpfad, jederzeit und konstenlos zugänglich.
Der Lehrpfad begint am Bahnhof Buchenhosrt und ist ca. 1,3 km lang. Auf dem Weg finden sich Informationstafeln. Am Ende des Lehrpfades gibt es eine Streuobstwiese, die zum Verweilen einlädt.
Ein 6 km langer landschaftskundlicher Rundlehrpfad führt Sie durch ein urwüchsiges Bachtal, in welchem seit 2022 eine große Naturwaldparzelle eingerichtet wurde. Start und Ziel ist die Kirche in Tribohm, die zu den ältesten in Pommern gehört. Das Tribohmer Bachtal entstand zusammen mit dem Recknitztal während der letzten Eiszeit vor 15.000 Jahren. Es gehört zum Naturschutzgebiet "Unteres Recknitztal". Der Ort Tribohm geht auf eine alte slawische Siedlung zurück, die wahrscheinlich im 8. Jahrhundert angelegt wurde.
Weitere Informationen finden Sie hier
Das Schloss in Semlow ist ein im Jahr 1825 errichtetes Herrenhaus im Stil eines klassizistischen Schlosses. Heute ist das Schloss in Privatbesitz. Hier finden über das Jahr verschiedene Veranstaltungen statt.
Die Pläne für die Gestaltung der Parkanlage entwarf der damals in Potsdam tätige königliche Hofgärtner Gustav Meyer.
Wer sich für die Geschichte des Parks interessiert, kann ihn im Rahmen einer Parkführung besichtigen.
Weitere Informationen der Gemeinde Semlow zum Schloss.
Das kleine Dorf Starkow bietet einiges zu entdecken. Der historische Pfarrgarten und die gotische Backsteinbasilika laden zu einem Rundgang ein. Es finden das ganze Jahr über kulturelle Veranstaltungen statt. Das Vereinscafé hat an Sonn- und Feiertagen von 13:00 - 18:00 Uhr geöffnet. Das "Mus-Hus" lädt jährlich zum Appeldag ein, wo Äpfel der Streuobstwiese zu Saft, Likör, Mus oder Chutney weiterverarbeitet werden. Für den Urlaub stehe auch Ferienwohnungen zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Der Landhof Eixener See, gelegen am gleichnamigen See, ist ein kleiner Familienbertrieb, der eigene Produkte und auch regionale Produkte verkauft. Die Tiere werden das ganze Jahr über draußen gehalten und mit eigenenm Futter versorgt. Im Futtermittelhandel, einem weiteren Standbein, kann man zudem Futter für den eigenen Hof erwerben.
Auch Ihren Urlaub können Sie hier planen. Die Familie bietet in Eixen 2 Ferienwohnungen an.
Start und Ziel ist die Kirche in Pantlitz. Diese neugotische Backsteinkirche wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Sie wurde 2006 zur ersten Radfahrerkirche Vorpommerns.
Am Forstamt Schuenhagen entstand im Juni 2022 ein neuer Naturlehrpfad, der auf dem bereits bestehenden Schreiadlerparcours aufbaut. Thematisch laden nun 7 verschiedene Schau- und Rätseltafeln zum Entdecken des Naturwalds "Müß" hinter dem Forstamt ein. Es werden spielerisch verschiedene Baumarten und ihre besonderen Eigenschaften vorgestellt.
Der Weg ist ca. 1 km lang und ist für Kinder, Familien und Erwachsene gleichermaßen ein lehrreiches Erlebnis.
Im gesamten Projektgebiet verteilt sind 10 verschiedene Wegweiser zu entdecken. Die Stelen aus Corteen-Stahlen können bereits aus der Ferne an der Schreiadler-Silhouette erkannt werden und halten auf der Vorderseite interessante Hinweise zum Schreiadler und der "Nordvorpommerschen Waldlandschaft" bereit. Auf der jeweiligen Rückseite informiert die Schautafel über Besonderheiten des spezifischen Standorts.
Alle Standorte der Wegweiser sind der Karte oder diesem Artikel zu entnehmen.
Die familienbetriebene Ostseemühle in Langenhanshagen zeichnet sich durch Regionalität und handgefertiggte Produkte aus. Neben der Öl-Manufaktur lässt sich auch der große Hofladen erkunden und das Mühlencafé bietet ein großes Angebot für eine genussvolle Pause. Zusätzlich gibt es seit kurzem die Möglichkeit, Handwerkskunst verschiedenster Betriebe zu erwerben.
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In Schlemmin widmet sich Ehepaar Kostross ganz der natürlichen und regionalen Herstellung verschiedener Senfsorten. Die gläserne Manufaktur lädt zu Führungen und Geschmackserlebnissen ein. Der Hofladen samt Café kann auch mit Fahrrad sehr gut erreicht werden.
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