Nordpommersche Waldlandschaft

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  • Der Kleinste der Familie

    Der Schreiadler (Aquila pomarina) ist der kleinste Adler Deutschlands.

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Vom Baum zum Mulm

Wanderung durch die Ökologie und Formenvielfalt der holzzersetzenden Pilze

Gemeinsam mit 27 Interessierten begaben sich die Projektmitarbeiterinnen am 25.09.2021 zum Thema holzzersetzende Pilze mit dem Pilzsachverständigen Lutz Jürgens in das Wolfshäger Holz. Somit konnte nun glücklicherweise, mit einem Jahr Wartezeit, die 2020 geplante Pilzwanderung bei Millienhagen-Oebelitz nachgeholt werden. Bei bestem Pilzwetter starteten ab 11 Uhr Jung und Alt die Exkursion durch den herbstlichen Naturwald.

Egal ob Zitronengelbes Reisigbecherchen, Grünblättriger Schwefelköpfling oder Sparriger Schüppling – all die gefundenen Pilze zeigten, wie vielfältig und bunt der Wald auch aus der Froschperspektive sein kann. Zu allerlei Fragen zu den unzähligen Pilzarten wusste Lutz Jürgens spannende Fakten zur Lebensart zu erzählen und schaffte es schnell, die Teilnehmenden für die Welt der Pilze zu begeistern.

So lernten die Teilnehmenden, dass viele der auf Holzzersetzung spezialisierten Pilze nur in solchen Wäldern vorkommen, in denen natürliche Entwicklungsprozesse wie Windwurf und das belassen von Totholz stattfinden können. Besonders an Pilzen ist, dass sie dazu in der Lage sind, das Lignin und die Cellulose des Holzes zu zersetzen. Dafür haben sich in der Evolution zum Beispiel die Braun- und Weißfäule entwickelt, für die jeweils unterschiedliche Pilze verantwortlich sind. Die Braunfäule hat so bereits vor etwa 250 bis 350 Millionen Jahren zur Steinkohlebildung beigetragen.

Natürlich waren auch einige essbare Pilzexemplare im Wald zu finden, wie zum Beispiel das Stockschwämmchen oder der Hallimasch als bekannte Stubbenpilze. Diese tragen dazu bei, dass Altholz zersetzt werden kann und die dadurch entstehenden Stoffe den Pflanzen, Tieren und dem Boden im Wald wieder zur Verfügung stehen. Doch Achtung! Auch wenn diese Pilze als essbar gelten, sollten sie vor dem Verzehr unbedingt für 15 bis 20 Minuten durchgegart werden, da Pilze wie der Hallimasch roh nicht für den Verzehr geeignet sind.

Besonders interessant war der Fund des Kleinsporigen Grünspanbecherlings. Dieser kommt bevorzugt auf am Boden liegenden, morschen Laubholz vor. Man erkennt ihn daran, dass er das Holz grünlich-blau färbt. Hintergrund ist der Farbstoff Xylindein, welcher sowohl in den Myzelfäden als auch in den Fruchtkörpern vorhanden ist. Früher, in der Renaissance, wurden diese Hölzer besonders gern für Dekorationstechniken z.B. in Kirchen genutzt.

Nach 4 Stunden erfolgreicher Exkursion konnte das Projektteam den Teilnehmenden noch das Kleingewässer im Wolfshäger Holz präsentieren, welches im Winter 2020/2021 erfolgreich in Zusammenarbeit mit der Landesforst renaturiert werden konnte. Im Anschluss bedankte sich Lutz Jürgen besonders für das überaus große Interesse am Thema Pilze. Das Projektteam freut sich bereits auf die nächsten Exkursionen, welche dann 2022 hoffentlich wieder regelmäßiger stattfinden können!

P.S.: Als giftigster Pilz wurde der unscheinbare Grüne Knollenblätterpilz entdeckt. Sollten Sie sich bei Ihren Pilzfunden unsicher sein, um was für einen Pilz es sich handelt, fragen Sie gerne Ihre/n örtliche/n Pilzberater/in.

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