Es gibt große Neuigkeiten im Bereich des Waldnaturschutzes in der „Nordvorpommerschen Waldlandschaft“!

Im Fördergebiet I – Unteres Recknitztal konnte in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Ahrenshagen auf Kirchenwaldflächen eine 26,6 ha große Naturwaldparzelle eingerichtet werden. Dies bedeutet, dass durch eine vertragliche Regelung dieser Waldbereich dauerhaft aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen wird. Bereits in unserem Pflege- und Entwicklungsplan aus 2012 wurde dieser Wald mit einem hohen naturschutzfachlichen Potenzial ausgezeichnet. Dies liegt vor allem an der besonderen Beschaffenheit des Waldes im Tribohmer Bachtal.

Malerisch schlängelt sich der Tribohmer Bach durch das eiszeitlich geprägte Gebiet und verleiht dem Wald eine ganz besondere Strukturvielfalt. Aufgrund der Hanglage thronen am höher gelegenen Waldbereich insbesondere sehr alte Stieleichen und Rotbuchen, einzelne Eichen davon knapp 500 Jahre alt! Durch ihren Altholz- und Totholzcharakter können diese Bäume diverse Lebensräume für Tiere bieten. Hier ist der Wald vor allem für seine Vielzahl an Spechthöhlen bekannt, doch nicht nur Vögel finden hier ihr Habitat. Auch die vom Wind umgeworfenen Bäume mit ihren in die Höhe ragenden Wurzeltellern beherbergen viele Insekten und Kleinsäuger. Ein wahres Paradies für die Natur!

Im tiefer gelegenen Bereich kann man auf einem Lehrpfad dem Lauf des Baches folgen. Dort befindet man sich schnell in einer ganz anderen Waldwelt, denn hier ist der Wald besonders durch einen Erlenbruchwald geprägt. Diese Vielfalt an verschiedenen Waldformen konnte sich auch Dank der sehr selektiven Nutzung durch die Eigentümerin, der Kirchengemeinde in Ahrenshagen, entwickeln. Und nun, zusätzlich zu dem Schutzstatus durch die Lage im Naturschutzgebiet „Unteres Recknitztal“, konnte dieser Wald auf Dauer gesichert werden. So kann sich dieser natürlich entwickelte Wald weiterhin ohne menschliche Einflüsse entfalten – was insbesondere für den Schreiadler ein willkommenes neues Habitat im Naturwald entspräche. Dafür danken wir herzlich alldenjenigen, die dies durch ihre Beteiligung am Umsetzungsprozess im vergangenen Jahr ermöglicht haben!

Darüber hat vor Kurzem sogar die Ostseezeitung berichtet. Doch überzeugen Sie sich selbst von der Schönheit dieser Landschaft und statten Sie dem Tribohmer Bachtal einen Besuch ab. Auf dem ca. 6 km langen Lehrpfad erfahren Sie Wissenswertes über den Tribohmer Wald und auch zur historischen Entstehung und Nutzung. Gerade im Frühjahr, wenn ein Meer an Buschwindröschen den Wald zum Strahlen bringt, lohnt sich ein Ausflug hierher sehr!