Nordpommersche Waldlandschaft

  • Nordvorpommersche Waldlandschaft

    chance.natur - Bundesförderung Naturschutz

    Mehr dazu hier

  • Nordvorpommersche Waldlandschaft

    chance.natur - Bundesförderung Naturschutz

    Mehr dazu hier

  • Nordvorpommersche Waldlandschaft

    chance.natur - Bundesförderung Naturschutz

    Mehr dazu hier

  • Der Kleinste der Familie

    Der Schreiadler (Aquila pomarina) ist der kleinste Adler Deutschlands.

    Alles Wissenswerte hier

  • Der Kleinste der Familie

    Der Schreiadler (Aquila pomarina) ist der kleinste Adler Deutschlands.

    Alles Wissenswerte hier

  • Nordvorpommersche Waldlandschaft

    chance.natur - Bundesförderung Naturschutz

    Mehr dazu hier

Naturwaldparzelle gesichert

Anfang des Jahres konnte eine weitere große Naturschutzmaßnahme im Rahmen des Projektes „Nordvorpommersche Waldlandschaft“ umgesetzt werden! Insgesamt wurden 19,2 ha Wald als Naturwaldparzelle ausgewiesen. Die Fläche befindet sich im Forstrevier Lendershagen in direkter Nachbarschaft zum Forstamt in Schuenhagen. Ebenfalls auf dem Gelände des Forstamtes befindet sich der Schreiadlerparcours, der 2016 erweitert und über das Projekt in Zusammenarbeit mit der Landesforst M-V gefördert wurde.

Im Waldort „Müß“ werden nun für immer die Sägen schweigen und keine schweren Rückemaschinen mehr den empfindlichen Waldboden befahren. Durch die Aufgabe der forstlichen Nutzung sollen in dem kleinen Wäldchen am Bartheufer natürliche Entwicklungsprozesse weitestgehend ungestört ablaufen. Die Naturwaldparzelle repräsentiert dabei typische Waldgesellschaften der vorpommerschen Lehmplatten, wie etwa den sumpfigen Erlen-Bruchwald, den feuchten eschenreichen Buchenwald  oder den frischen Hainsimsen-Buchenwald. Auch Raritäten wie Flatterulme, Feldahorn und Winterlinde kommen hier vor.

Bereits 2016 konnte die erste große Naturwaldparzelle im Recknitztal gesichert werden. Weitere Flächen sind in Planung. In diesen Waldwildnisgebieten wachsen urige Methusalembäume, reichert sich stehendes und liegendes Totholz an und dürfen natürliche Prozesse in Waldökosystemen ungestört ablaufen. Naturwaldparzellen sind auch Oasen für viele seltene Arten wie etwa Stachelbartpilze, Eremiten (ein winzig kleiner und sehr ortstreuer Käfer) und Mittelspechte.

Unter dem Vorsitz von Landrat Ralf Drescher werden in der elfköpfigen Lenkungsgruppe seit Juli 2015 Maßnahmen abgestimmt, die bis zum Projektende 2025 umgesetzt werden sollen.  Das Projektteam versucht dabei stets auch die Belange der Eigentümer und Flächennutzer zu wahren und in enger Kooperation Maßnahmen im Konsens umzusetzen. Als Ausgleich für die künftig wegfallenden Holzerträge in den Naturwaldparzellen erhalten die Waldbesitzer eine Ausgleichszahlung.

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Schutz des Schreiadlers, der hier in der Region noch die notwendigen Brutgebiete und Nahrungsflächen findet. Damit das auch so bleibt, sollen Waldbereiche als Brutwald gesichert und weitere Nahrungsflächen geschaffen werden. In M-V gibt es noch ca. 108 Paare, in Deutschland insgesamt 131. Die Nordvorpommersche Waldlandschaft ist eines der wichtigsten Brutgebiete des Schreiadlers in Deutschland.

In enger Zusammenarbeit mit der Landesforstanstalt M-V und dem Forstamt Schuenhagen konnten bereits mehrere Waldflächen, wie die Müßer Naturwaldparzelle gesichert werden. Mittlerweile sind im Kerngebiet der Nordvorpommerschen Waldlandschaft knapp 80 ha Wald dauerhaft aus der forstlichen Nutzung genommen. Das Forstamt Schuenhagen stellt zudem knapp 26 ha Wald kostenneutral als Altholzinseln zur Verfügung. Forstamtsleiter Andreas Baumgart: „Als öffentlicher Waldeigentümer hat die Landesforst eine besondere Gemeinwohlverpflichtung, und der Waldnaturschutz zählt neben der schonenden  forstlichen Bewirtschaftung eben auch zu unseren Kernaufgaben. Der Landeswald sollte immer auch Vorbild sein.“


Bereits 27 ha Offenlandflächen werden inzwischen schreiadlergerecht bewirtschaftet. Dies bedeutet, dass die Grünlandflächen bereits früh gemäht werden und auf Pflanzenschutzmittel und mineralische Stickstoffdüngung und Gülle verzichtet wird.
Und zur richtigen Zeit gemähtes Grünland ist für den Bodenjäger, der es vor allem auf Mäuse und Frösche abgesehen hat, enorm wichtig. Viele dieser früher häufigen Flächen sind heute Acker oder werden so intensiv bewirtschaftet, dass sie für den empfindlichen Schreiadler wertlos geworden sind.
Eine aus Projektmitteln nun wieder naturnah bewirtschafteten Wiesen liegt nur wenige Kilometer nordöstlich der Naturwaldparzelle, eingebettet in feuchten Laubwald. Und wenn die eingeleiteten Maßnahmen greifen, dann dürfte sich auch hier der kleine Adler schon bald wieder zuhause fühlen.
 

 

Zurück