Nordpommersche Waldlandschaft

  • Nordvorpommersche Waldlandschaft

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  • Der Kleinste der Familie

    Der Schreiadler (Aquila pomarina) ist der kleinste Adler Deutschlands.

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Eine Premiere im Projekt

Ackersoll bei Schlemmin wird renaturiert

Der Schreitbagger mit Kettensäge von "Menzi Muck" im Einsatz

Zwar wurden im Projektgebiet „Nordvorpommersche Waldlandschaft“ schon viele Kleingewässer ausgebessert oder gar neu geschaffen, wobei gleichermaßen Lebensräume für Amphibien wiederhergestellt sowie damit wichtige Nahrungsgrundlagen für den Schreiadler gesichert werden konnten. Denn nur in gut ausgestatteten Kleingewässern und in einer vielfältigen Offenlandschaft fühlen sich Amphibien wohl genug, um sich zu vermehren. Doch nun wurde auch erstmals ein Soll Ziel dieser Aufwertungsmaßnahme. Denn eine Vielzahl der Sölle in unserer Kulturlandschaft befinden sich aufgrund von Verlandungsprozessen in einem schlechten Zustand und verlieren damit ihre Biotopqualität.

Damit das stark zugewachsene Soll bei Schlemmin, welches sich in nächster Nähe zu einem Schreiadlerhorst befindet, möglichst lange Zeit Wasser führt, wurden einige alte Weiden entnommen. Diese haben zuvor durch ihren hohen Wasserbedarf zu einem geringen Wasserstand im Soll geführt. Einzelne Bäume wurden jedoch auch gezielt stehengelassen, da sie Bruthöhlen aufweisen oder als stehendes Totholz zur Biotopaufwertung beitragen. Um auch weitere Habitatstrukturen für Kleintiere zu schaffen, wird ein großer Teil des Schnittholzes als Totholz am Rande des Solls liegengelassen sowie ein Lesesteinhaufen für Reptilien aufgeschichtet. Ein großflächiges Grauweidengebüsch wurde ebenfalls entfernt, wodurch ein größerer Lichteinfall auf das Soll ermöglicht wird. Insbesondere in der Vegetationszeit ist dies für die Wasserpflanzen, an denen wiederum die Amphibien laichen, von großer Bedeutung. Die bereits vorhandenen und sehr wertvollen Seggen wurden bei der Vertiefung sorgfältig geschont und bleiben weiterhin erhalten.

Vorher-Bild vom Soll im Oktober 2020Bereich der Vertiefung, wo vorher noch Weiden standenBaggerarbeiten an der Uferböschung, vorne zu sehen die erhaltenen SeggenNachher-Bild bei Bauabnahme Mitte September

Wie auch bei den bereits renaturierten Amphibienlaichgewässern wurde auch dieses Kleingewässer durch Ausbaggerung in einem Teilbereich vertieft. So eine Maßnahme ist vor allem in solchen Gebieten zielführend, wo Gewässer durch Verbuschung verlanden und das umliegende Land entwässert wird. Doch auch die generell sinkenden Grundwasserstände machen den natürlichen Söllen zu schaffen. Sohlvertiefungen wie diese unterstützen somit den Prozess, dass in den Sommermonaten die für die Amphibien notwendigen Wasserstände langanhaltend vorherrschen.

Eine weitere Besonderheit dieser Maßnahme, die wohl bei vielen Vorbeifahrenden von der L23 aus für Erstaunen sorgte, war die aus der Schweiz stammende Baumaschine von „Menzi Muck AG“.  Diese sehr interessante Technik kam für die Gehölzentnahme zum Einsatz: ein Schreitbagger mit integrierter Motorsäge im Greifarm, welcher besonders selektiv und bodenschonend die Fällarbeiten durchführen konnte. Krabbenähnlich und „leichtfüßig“ bewegte sich der Schreitbagger um das Soll – und schon nach 8 Tagen war die Arbeit vollbracht.

Das Projekt-Team bedankt sich für die gute Kooperation mit der Landgesellschaft Rostock und dem vor Ort wirtschaftenden Landwirt. Nur in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteur:innen kann der praktische Naturschutz mit Erfolg gelingen!

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